Jukebox-Wiki
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Schmierstoffe[]

An einer Wurlitzer W 1700 gibt es eine Unzahl von verschiedenen mechanischen Verbindungen und das in sehr unterschiedlichen Materialien wie zum Beipiel Stahl, Messing, Aluminium, Bronze um nur die wichtigsten zu nennen. Alle diese Verbindungen, sind es nun Bolzen, Lagerbüchsen, Kugellager, Messingräder und Bronze Sinterlager am Hauptmotor, sämtliche Teile müssen regelmässig gewartet, geschmiert werden. Nur, welche Schmierstoffe sind hier aber zu verwenden? Muss ich evtl. mehrere Produkte einsetzen oder kann ich auf einen Universal Schmierstoff zurück greifen?

http://www.corrosion-block.de/sl.htm

Schauen Sie unter obigem Link einmal nach, dort gibt es einen geeigneten Schmierstoff, der die Bedürfnisse für eine W 1700 voll abdeckt. Auch ein geeignetes Leichtllauföl ist im Programm und wer`s echt robust amerikanisch mag, verwendet Molykotefett mit Grafit, ein Produkt das sich seit Jahrzehnten in der Wehr und Flugzeugindustrie bewährt hat.

Allgemein ist es jedoch ratsam, zuerst alle alten Schmierstoffe sorgfältig zu entfernen bevor neue aufgetragen werden. Die mechanischen Teile werden am besten mit einen Fettlöser eingesprüht ( BREF glänzt hier ein weiteres mal und überzeugt durch blitzblanke Ergebnisse ) und anschliessend mit IPA abgesprüht. Lagerbüchsen, Kugellager etc. sollten nach Möglichkeit immer in einem Ultraschallbad gereinigt werden.

Nach dem Trocknen der Teile sollten diese dann mit dem Fett entsprechend geschmiert zusammengebaut werden und dort wo Oel vorgeschrieben ist, diese eingefüllt werden.

Hier noch ein Link zu Sinterlagern, welche ähnlich auch in der W 1700 eingebaut sind: http://www.thn.nl/producten.php?lang=DE&page=essem.php

Sinterlager müssen in der Regel nicht besonders behandelt werden, da diese ja selbstschmierend sind. Jedoch so wie es im Fall des Hauptmotors an meiner Box war, war es mehr als nötig das Sinterlager zu bearbeiten, denn immerhin wurden über 70 000 Musiktitel abgespielt wenn man dem Zähler glauben darf. Das Lager im Motor war furztrocken und an der Rotorwelle gab es bereits Abnutzungserscheinungen, siehe dazu mehr unter Hauptmotor ausbauen und zerlegen, siehe Wurlitzer/1700/Wechslermotor

Glas, Kunststoffe, Lacke und Gummis[]

Viele Boxen sind im Laufe ihres Leben durch diveres Einflüsse mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen worden und sehen daher nicht mehr schön aus. Eine Reinigung zwängt sich auf und die Auffrischung von Lacken- Kunsstoffen bringt der Box nicht nur ein neues Aussehen, sondern dient in erster Linie dazu, die alten Lacke, Kunstoffe und Gläser vor weiterer Zerstörung zu schützen. Prinzipiell ist es so, dass zuerst einmal der grobe Schmutz wie Staub, Nikotin und eingetrocknete Felcken entfernt werden. Folglich wird zuerst einmal der lose Schmutz wie Staub oder Spinnweben mittels eines Pinsels und dem Staubsauger entfernt. Danach kann man sich um die Entfernung des Schmutzes kümmern. Niemals sollten aber lösungsmittelhaltige Reiniger wie Waschbenzin, Aceton, Verdünner etc. verwendet werden, aber auch Salmiak oder Javelwasser sollten vom Laien nicht eingesetzt werden. Am besten geeignet sind handelsübliche Haushaltsreiniger ohne abrasive Bestandteile. Verwenden sie die Reiniger auch möglichst sparsam, also niemals direkt aus der Flasche auf Lacke oder Kunststoffe sprühen, sondern lieber in einer Verdünnung von 10:2 ( 10 Teile Wasser und 2 Teile Reiniger ). Diese Lösung eignet sich gut für normale Verschmutzungen und im Bedarfsfall, wiederholt man den Vorgang mehrere male. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit BREF gemacht, aber nur der zum Fettlösen, der für Textil und Kalk ist absolut nicht geeignet da Kunststoffe dadurch angegriffen werden durch die Tenside im Mittel. Im Normalfall gelingt die Reinigung mit diesem Mittel sehr gut und man kann sich anschliessend um die Pflege der so gereinigten Teile kümmern. Es versteht sich wohl von selbst, dass sämtliche elektrische Komponenten vor Wasser geschützt werden sollen, zu deren Reinigung dazu später dann mehr. Siehe auch:[[Gummi, Kunststoffe, Pflege und Reparatur]]

Gummi, Kunststoffe, Pflege und Reparatur[]

Glas und seine Pflege[]

Ist das Glas gereinigt, kann man es mit einen speziellen Mittel schützen und zusätzlich beim ganzen Prozedere auch noch kleine Kratzer entfernen. Das Produkt kommt aus dem Hause Süddeutsche RADORA Erzeugnisse, Chemische Fabrik K. Messmer, Kindlebildstr. 52, D-78467 Konstanz und ist erhältlich unter der Bestellnummer UBA-Nr.:2703 0002 RADORA Brillant Fensterglanz. Das Produkt ist sehr leicht abrasiv und es lassen sich kleinere Kratzer durch mehrere Anwendungen fast vollständig entfernen. Nach der Behandlung mit diesem Mittel glänzt das Glas wie neu und bleibt über Monate hinweg perfekt sauber.


Glasreparaturen-Kratzer entfernen[]

http://www.llaga.de/

Bei dieser Fa. gibt es diverse Sets zur Glasreparatur, so ähnlich vom System her wie bei CAR GLAS.

Zu finden im Artikelstamm unter Glasreparatursysteme auf der linken Seite

Kunststoffe / Plexiglas[]

Kunstoffteile aber auch Komponenten aus Plexiglas können ebenfalls mit oben beschriebenem Mittel auf Hochglanz poliert werden. Matte und stark zerkratzte Teile sollten aber vorher zuerst mit feinstem Wasserschleifpapier geschliffen werden. Niemals sollte eine Körnung unter 800 zum Einsatz kommen, denn ansonsten umliegende Flächen Schleifspuren bekommen werden, die dann ebenfalls mühsam auspoliert werden müssen. Prinzipiell ist es auch ratsam, umliegende Flächen vorher abzudecken um sie zu schützen. Sind nun alle Stellen vorgeschliffen, kann man mittels spezieller Schleifpolierpasten für Kunststoffe oder aber für Metallic Lackierungen die Stellen aufpolieren. Verwenden sie dazu aber auf keinen Fall eine Maschine, da es unter Umständen zu sehr hohen Temperaturen kommen kann die den Kunststoff weich werden lassen. Handarbeit ist also angesagt und es hat auch den Vorteil, dass man viel gefühlvoller Arbeiten kann. Hohlräume wie zum Beispiel in den Tasten, sind da schon anspruchsvoller in der Bearbeitung, da man ja nicht in die Ecken kommt. Um trotzdem eine "polierte" Innenseite zu erhalten müssen diese Hohlräume entsprechend versiegelt werden. Im Handel gibt es UV Hochglanzlacke, wie zum Beispiel das Produkt von der Fa. LUKAS. Nr. 2321, speziell zum Schutz von Fotos geeignet. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gesammelt und schon zig Plexidosen-Rohre so wieder auf der Innenseite zum Glänzen gebracht. Dazu habe ich den Sprühfilm im Verhältniss 1:1 mit dem vorgeschriebenen Verdünner verdünnt und fülle die Hohlräume damit randvoll auf oder falls es grössere Teile sind, werden diese verschlossen und mehrmals gedreht. Danach den Lack komplett herausfliessen lassen und das behandelte Stück mehrmals drehen, so dass beim Trocknen keine Ränder und Tränen entstehen. Die so behandelten Teile müssen aber mindesten 4-5 Tage 100%ig austrocknen, bevor sie wieder montiert werden können. Zum Schluss wenn alles poliert und zusammen gesetzt ist wird alles nochmals mit RADORA Brillant Fensterglanz Endpoliert.

Die Pflege und Reinigung sollte 2 mal pro Jahr durchgeführt werden, jedoch genügt es dann, dass sie nicht mehr so stark polieren müssen und sollen wie das erste Mal. Einfach auftragen, trocknen lassen und danach abwischen.

Lacke[]

Ein Thema für sich und es würden sich tausende Bücher damit füllen lassen und dann wissen wir immer noch nicht was auf unseren Boxen drauf ist. Ich habe schon versucht heraus zu bekommen welche Lacke von Wurlitzer eingesetzt wurden, das Spektrum reicht von Oellasuren, über Schellacke bis hin zu Nitro- Akryllacken und bei den neuen Boxen PU und 2 K Lacke. Historisch gesehen kamen bei der W 1700 Schellack, Oellacke oder Nitrolacke-Kunstharz zum Einsatz und ich habe einige Lacklösungsproben durchgeführt am rot lackierten Plattenteller Klemmgehäuse. Nitroverdünner brachte eindeutig das beste Ergebnis, Universalverdünner braucht bedeutend länger und eine komplette Lösung der Pigmente hat nicht statt gefunden, somit liegt es nahe, dass es eine Kunstharz-Nitrolack Verbindung ist. Genung der grauen Theorie, gehen wir zum praktischen Teil über, der Pflege und dem Schutz alter Lackierungen. Zuerst einmal stellt sich aber die Frage, wenn der Lack in schlechtem Zustand ist, Absplitterungen oder Risse zeigt, verfärbt und unansehlich ist, ob man nicht vielleicht gleich eine neu Lackierung aufbringen will. Da es sich ja nicht um historisch unbedingt erhaltenswerte Lackierungen geht, ist meisten eine Neulackierung sinnvoller als eine Lackrestauration. Bei Oldtimer Fahrzeugen wird dies ja auch gemacht und egal wenn hier wieder einige " Fachleute " aus dem Forum Kritik hageln lassen, es bleibt immer abzuwägen ob sich der Aufwand lohnt. Generell darf ich dazu festhalten, dass Lackrestaurationen nicht einfach sind und vor allem extrem teuer und das Ergebnis unter Umständen nur von kurzer Dauer sein kann, denn was unter dem Original aufgetragen Lack alles abläuft und wie der neue Lack sich mit dem alten verhält, darüber sind sich nicht einmal ausgewiesene Fachleute einig.

Ist der alte Lack aber in Ordnung gibt es zwei Möglichkeiten diesen auch so zu erhalten und zu Pflegen. Nummer 1 ist die Pflege mittels Autowachs, aber ohne Poliermittel und Nummer 2, die Behandlung mit Glycerin. Die Lackpflege mittels Autowachs führt dem Lack Wachsbestandteile zu und versiegelt die Oberfläche.Diese Behandlung sollte einmal im Jahr durchgeführt werden und empfiehlt sich für alle lackierten Teile an der W 1700. Nicht aber anwenden auf den Holzflächen - Furnier! Die Behandlung mit Glycerin hat den Vorteil, dass dieses langsam in den Lack eindringen kann und verleiht dem spröden Lack somit wieder mehr Elastizität. Tragen sie das Glycerin mit einem weichen Lappen auf und lassen es 24-48 Std. einwirken. Danach mit einem weichen Lappen das übrig gebliebene Glycerin abwischen und alles trocken reiben.


Holzteile-Seitenwand[]

Die beiden Seitenwände der W 1700 sind im Original mit Nussbaumfurnier beschichtet und gebeizt worden. Danach wurde eine Schellackbeize als Abschluss aufgetragen und poliert. Ist das Furnier in Ordnung,sprich, es hat sich nicht abgelöst, hat keine Fehlstellen oder Aussplitterungen, kann die Oberfläche problemlos mit einer handelsüblichen Möbelpolitur gepflegt und geschützt werden. Sind hingegen erwähnte Schäden vorhanden, ist es angebracht, diese zuerst zu beheben. Ausbrüche und Absplitterungen sind da aber schon anspruchsvoller und sind nichts für unerfahrene Bastler, ebenso wenn sich das Furnier an den Stosskanten aufgestellt hat. Hier empfehle ich den Beizug eines Möbelschreiners der sich in dieser Materie auskennt. Kleine Fehlstellen, Löcher etc. kann man aber mit etwas geschick selber " Restaurieren", dazu dann später mehr. Ist nur der Lack an einigen Stellen abgestorben, matt oder fleckig, kann man die gesamte Fläche abschleifen und zwar so, bis das Holz eine gleichmässige Farbe hat. Es ist ratsam, nur von Hand zu schleifen um das Resultat fortlaufend kontrollieren zu können, gute Ergebnisse erzielt man mit 150 iger Schleifpapier. Sieht die Fläche nun sauber aus und ist befreit vom alten Schellack, kann sie entweder naturbelassen oder gebeizt werden, das ist reine Geschmacksache. Eigentlich müsste nun eine neue Schellack Versiegelung aufgetragen werden, jedoch kann man dies auch mit modernen Lacken erledigen, da das Handling mit Schellackpolituren doch sehr aufwändig ist. Sehr schöne Ergebnisse erhält man mit sogenanntem Wassersiegellack auf PU Basis, welcher speziell für Parkett und Korkböden angewendet wird. Nach einer solchen Versiegelung benötigen Sie für die Pflege nur noch minimalsten Aufwand und das Ergebnis steht der einer echten Schellackpolitur in nichts nach. Hier müssen Sie selber entscheiden was es Ihnen Wert ist und ob es der Mühe lohnt. Schellackpolituren haben auch zum Nachteil, dass sie relativ schnell abgegriffen werden und somit des öfteren aufgefrischt werden müssen, zu dem Thema finden Sie unzählige Hinweise im Internet.


Reinigung der elektrischen Komponenten[]

Dieses Thema wurde schon zig. mal im Forum Besprochen und sorgt nach wie vor für Unstimmigkeit. Der Laie ist damit total überfordert, denn der "Profi" rät schlichtweg ab von der Reinigung nach dem System " Selbst ist der Mann ". Viele Anfänger haben sich aber durch falsche Aussagen im Forum und mit falschen Produkten die Elektronik versaut, da sie einige grundlegende Fehler machen, was aber schlussendlich wieder dem Fachmann eine volle Kasse bescherte. Nun wie dem auch sei, jeder soll für sich selber entscheiden ob er sich an die Reinigung der Elektronik wagen soll, oder vielleicht doch lieber professionelle Hilfe in Anspruch nehmen wird.

Prinzipiell sind einige wichtige Regeln zu Beachten:


1. niemals die Elektronik im Tauchverfahren reinigen


2. niemals Wasserhochdruck einsetzen


3. niemals Lösungsmittelhaltige Reiniger verwenden


4. Steckbare Komponenten immer vorher entfernen


5. Transformatoren, Spulen, Motoren nur mit grösster Vorsicht und wenig Flüssigkeit reinigen


Reinigungsvorgang:

Wie bereits erwähnt, zuerst alle steckbaren Teile entfernen ( vorher wie immer genaue Position markieren oder Fotos anfertigen ). Motoren, Spulen, Relais, Potentiometer oder prinzipiell alle Teile die in einem Gehäuse sind, vorher abdecken, so dass kein Reiniger eindringen kann. Jetzt kann man mit einem entsprechenden Reiniger, ihr kennt ja nun meinen Favoriten schon, die gesamten Teile einsprühen, oder wem das zu gefährlich erscheint, diese mit einem weichen Pinsel einstreichen. Nach etwa 3-5 Minuten Einwirkzeit, kommt das wichtigste!! Mit IPA, also Isopropylalkohol, ich wiederhole, mit IPA und nichts anderem, die Teile absprühen, geht am besten, wenn ihr diesen in eine Flasche zum Aufpumpen füllt. Sind die Komponenten nun sauber, entfernt ihr die Abdeckungen an den zuvor geschützten Teilen. Pinselt diese mit Reiniger ein und achtet darauf, dass ihr so wenig wie nötig Reiniger verwendet, danach alles nochmals mit IPA absprühen. Ihr sollte unbedingt vermeiden, längere Zeit mit einem Pinsel an den einzelnen Bauteilen zu reiben, denn nicht immer sind alle Beschriftungen an den Bauteilen dem Reiniger standhaft, sprich können angelöst werden. Besonders gilt dies für die Beschriftung der Spulen an der Coinbox, den Röhren und an den Elektrolytkondensatoren. Nach der Reinigung sollte die gesamte Elektronik für mindestens 1 Woche auf einer Heizung oder im Sommer, an die Sonne gestellt werden, geht bei kleineren Teilen aber auch im Backofen oder Dörrex bei einer Temperatur von 50 Grad bei mindestens 24 Std. Die Steckbaren Teile könnt ihr nun noch von Hand mit einem mit Reiniger befeuchtetem Tuch abreiben und danach noch mit IPA abreiben. Das wärs eigentlich, die Profis machen es genau so und auch industriell werden Schaltschränke, etc. so gereinigt, allerdings nicht mit BREF.

Die Anwendung erfolgt aber immer auf eigene Gefahr hin und ich distanziere mich in aller Form vor evtl. Rechtsansprüchen.

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